Giro d'Italia
Reise-Notizen einer Vespa:
Für mich (rot, Bj. 1976) ist ein Winter sehr lange, aber vor allem langweilig. Meinem Partner (grau, Bj. 1966) ist ebenso fad. So kommt man auf verrückte Ideen: fahren wir doch einfach mal in unsere Heimat!
Gesagt, geplant, im Juli 2017 drücken wir den Kickstarter und fahren nach Westen, am Lunzer See vorbei durchs Gesäuse, nach Admond, Altaussee und über die Großglockner Hochalpenstraße. Es ist für uns beide der persönliche Höhenrekord von 2.504 m (!). Auf der Südseite passieren wir Heiligenblut, Lienz und fahren weiter ins Defreggertal auf den Staller Sattel. Dort begrüßt uns das blaue Schild mit den gelben Sternen: „Italia“!
Die Kolben hüpfen vor Freude noch schneller in ihren Zylindern auf und ab: die Heimat, la bella Italia!
Schöne Stunden und hunderte Kurven weiter befinden wir uns mitten in den Dolomiten und meistern einen Pass nach dem anderen. Wir genießen Serpentinen, Tunnel, endlose Kurven und atemberaubende Ausblicke. Irgendwann werden die Berge niedriger, wir erreichen Riva del Garda und fahren an der Westküste des Gardasees weiter Richtung Süden. Von Maderno nach Torri del Benaco nehmen wir die Fähre. Sieben Tage sind vergangen.
In Verona legen wir uns schließlich, gemeinsam mit einigen anderen Motorrädern, auf einem roten Waggon schlafen. Am nächsten Morgen starten wieder unsere Zweitakter: in Wien. Es ging fast ein wenig zu schnell. Doch wir leuchten uns in die Scheinwerfer und wissen wortlos: nach der Reise ist vor der Reise.
Fahrzeuge: Piaggio Vespa Sprint Bj. 1966 und TS Bj. 1976
Fahrkilometer (ohne Autoreisezug): 1.067
Höchster Punkt ü. d. M.: 2.504 m (Hochtor am Großglockner)
Pässe über 2000 m: 6 (Fuscher Törl, Hochtor, Staller Sattel, Grödner Joch, Sellapass, Mangenpass)
Benzinverbrauch in Liter: 48
Pannen: keine!